Kaufunktion, Kiefergelenk & CMD

Funktionsstörung des Kauorgans (CMD)

Der sensible Tastsinn der Zähne steuert u.a. über das Kauen die gesamte Muskulatur von Kiefer, Hals, Gesicht und Nacken. Schon die kleinste Veränderung in diesem komplizierten Zusammenspiel von Zahn, Muskel und Gelenk kann Funktionsstörungen auslösen, die oftmals fehlgedeutet werden: Patienten erleben teils eine Odyssee an Facharztbesuchen ohne dass der Zusammenhang der Beschwerden mit der Bisssituation als Ursache erkannt wird. Stattdessen werden häufig nur Symptome behandelt. Die moderne Zahnmedizin hat Verfahren zur klinischen und instrumentellen Funktionsanalyse entwickelt, die den Ursachen auf den Grund gehen und eine entsprechende Behandlung ermöglichen.

Die Symptome einer CMD

Was genau zeichnet eine Funktionsstörung des Kauorgans, eine CMD (Cranio-mandibuläre Dysfunktion) aus? Betroffene Personen haben oft Kiefergelenksgeräusche (Knacken oder Reiben), eine eingeschränkte Beweglichkeit des Unterkiefers, leiden an Schmerzen im Bereich der Kiefergelenke und auch ausstrahlend im Kopfbereich. Gelegentlich tritt auch ein Tinnitus oder Schwindel auf. Im Mund kann man i.d.R. als Zeichen einer Funktionsstörung deutlich abgeschliffene, verkürzte Zähne sehen. Dies wird durch Pressen, Knirschen oder Fehlbelastung hervorgerufen.

Von der Diagnose zur Behandlung

In der modernen Zahnmedizin stehen uns etliche Möglichkeiten zur Feststellung einer Funktionsstörung im Kiefergelenk zu Verfügung. Diese reichen von einer ausführlichen und genauen Anamnese, über eine präzise manuelle Untersuchung des Kiefergelenkes und der angrenzenden Strukturen, über das Herstellen und Vermessen von Kiefermodellen bis hin zu bildgebenden Verfahren wie einer Magnetresonanztomografie (MRT).

Die Zusammenführung aller Befunde führt zu einer gesicherten Diagnose und einer individuell auf den Patienten ausgerichteten Behandlung:
- spezielle Schienentherapie
- Aufbau von Führungsflächen an Zähnen mittels Komposit oder Keramik
- kieferorthopädische Stellungskorrekturen
- umfangreiche Sanierungen mit Rekonstruktion einer neuen Oberflächenstruktur aller Zähne nach Stabilisierung der Gelenkposition.

Außerdem ist bei der Diagnostik und Behandlung einer CMD oft ein gemeinsames Handeln verschiedener Fachbereiche notwendig, denn nicht selten ist der gesamte Körper betroffen.